Von Dr. Axel Meier, Zahnarzt in Berlin – Die Wurzelbehandlung ist eines der schwierigsten Themen für den Patienten; verbunden mit Vorurteilen und großen Ängsten wegen einer starken Schmerzerwartung.
Wurzelbehandlung aus zahnärztlicher Sicht
Die menschlichen Zähne sind außen aus Zahnschmelz und enthalten im Inneren einen Wurzelkanal, der mit Nerven und Blutgefäßen gefüllt ist. Wenn durch eine Beschädigung des Zahnes, sei es durch einen Unfall oder Karies oder anderes, dieser Kanal freiliegt, gelangen Bakterien hinein und es kommt zu entzündlichen Prozessen. Um den Zahn zu erhalten, ist es erforderlich, den Wurzelkanal zu reinigen und den infizierten (sprich entzündeten) Nerv herauszuholen.
Wurzelbehandlung: Nerv – Entzündung – Entfernung
Zur Beseitigung des entzündeten Nervs ist es erforderlich, den Zahnschmelz ggf. zu öffnen und den Kanal mechanisch zu reinigen. Hier bieten moderne Instrumente erhebliche Vorteile. Bislang führte der Zahnarzt normale Stahlinstrumente ein und in mühseliger Handarbeit erfolgte die Reinigung des Wurzelkanales. Dank moderner Nickel-Titan-Aufsätze auf einem Zahnarztinstrument erfolgt diese Arbeit wesentlich schneller und effektiver. Mechanisch unterstützt durch Drehbewegungen des Gerätes. Das bisherige Risiko, dass Instrumente abbrechen und Teile im Zahn verbleiben, ist durch die neue Technologien minimiert.
Drei wesentliche Fortschritte finden Berücksichtigung:
- Dank Messtechnik wird ohne ein Röntgenverfahren herausgefunden, wie tief die Wurzelbehandlung bisher gelungen ist.
- Dank erhitzter Spüllösung wird mittels eines minimalinvasiven Eingriffes entzündetes Gewebe ausgeschwemmt.
- Durch eine sofort kristallisierende, weil sich mit dem Zahnschmelz verbindende Lösung, die erst seit Kurzem auf dem Markt ist, wird eine intensive Desinfektion des Zahnes erreicht. Damit das Behandlungsziel, eine schnelle und ausreichende Entfernung des Nervgewebes, gewährleistet.
Fälle, die eine Wiederholung erfordern, sind bei korrekter Ausführung seltener, erläutert Dr. Axel Meier. Die bei Patienten und Zahnärzten unbeliebte Wurzelspitzenresektion, die ein größerer operativer Eingriff ist, soll vermieden werden. Im weiteren Behandlungsschritt erfolgt mittels einer Papierspitze die Trocknung des Wurzelkanals. Ein Naturkautschukstift wird eingebracht und verbleibt im Wurzelkanal.